- Workshop
- Methoden
- Open Data
Nutzerzentrierung: Wie es euch gefällt
„Wir brauchen einen Chatbot!“ So lautete die Anforderung einer Berliner Bundesbehörde an einen digitalen Dienstleister. Nach längerem Hin und Her stellt sich heraus, dass ein simpler Brief die bessere Lösung war. In diesem Fall ist die Geschichte gut ausgegangen, aber immer wieder werden Lösungen an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer vorbei entwickelt.
Wie aber stellt man sicher, dass (digitale) Lösungen tatsächlich das zugrundeliegende Problem lösen oder die Erwartungen erfüllen? In dem man die künftigen Anwenderinnen und Anwender immer wieder mit einbindet. Für uns bei der byte, ist „User-Centered Design“ gelebte Praxis.
Nutzerzentrierung ist ein Ansatz, bei dem die Nutzenden im Mittelpunkt der Produktentwicklung und Gestaltung steht. Es bedeutet, dass Unternehmen, Designer und Entwicklerinnen ihre Produkte, Dienstleistungen und Prozesse auf die Bedürfnisse, Wünsche und Fähigkeiten der Nutzerinnen und Nutzer ausrichten.
Die Nutzerzentrierung basiert auf dem Verständnis, dass zufriedene und engagierte Anwenderinnen und Anwender von großer Bedeutung für den Erfolg eines Produkts oder einer Dienstleistung sind. Indem man sie frühzeitig in den Designprozess einbezieht, ihre Perspektiven und Feedback berücksichtigt und ihre Erfahrungen genau beobachtet, können Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden, die benutzerfreundlich, ansprechend und effektiv sind.
Der Ansatz der Nutzerzentrierung beinhaltet in der Regel mehrere Schritte. Dazu gehören die Forschung und Analyse der Bedürfnisse, das Erstellen von Personas und Nutzungsszenarien, das Prototyping und Testen von Designlösungen sowie die kontinuierliche Optimierung basierend auf dem Feedback der Nutzer.
So haben wir beispielsweise im Projekt Fördermodernisierung einen Fokustag durchgeführt. Eingeladen waren die für den Fördervollzug verantwortlichen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter. Zusammen haben wir den gesamten Prozess staatlicher Förderverfahren analysiert und so Rahmenbedingungen für die Ende-zu-Ende Digitalisierung definiert.
Auch im Projekt Open Data Bayern rücken wir die Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt. So haben wir etwa den Zukunftskongress Bayern im Februar genutzt, um mit dem Publikum seine Erwartungen in Sachen Open Data zu diskutieren. In Kleingruppen wurden verschiedene Fragestellungen erörtert. Zudem konnten die Teilnehmenden so Methoden wie „Fishbowl“ und „interaktives Brainstorming“ kennenlernen.
Viele dieser Methoden sind bei Start-ups und in der Digitalwirtschaft weit verbreitet. Im Zuge der digitalen Transformation ändern sich die Rahmenbedingungen teils rapide. Das führt zu Unsicherheiten, die es bei der Umsetzung von Projekten zu berücksichtigen gilt. Dem begegnen immer mehr Unternehmen mit agilen Methoden und einer auf Empirie basierenden Nutzerzentrierung. Auch wir als Digitalagentur orientieren uns an diesem modernen Methodenset und laden unsere Partnerinnen und Partner ein, in diesem Sinne gemeinsam mit uns Projekte umzusetzen.