- Methoden
Batch#5 der Digitalschmiede gestartet: Vier Themen für 16 Fellows
Lange haben wir darauf hin gefiebert, am 5. August 2024 fiel endlich der Startschuss: zum fünften Mal werkeln Fellows und Verwaltungsmitarbeitende in der Digitalschmiede Bayern an digitalen Lösungen für echte Herausforderungen der Bayerischen Verwaltung. Welche das sind, stellen wir in diesem Blogbeitrag vor.
Digitale Unterstützung und Beratung für pflegende An- und Zughörige
StMGP, Referat 42 – Demenzstrategie, Beratung in der Pflege, Angebote zur Unterstützung im Alltag
In Bayern gelangen Menschen mit Pflegebedarf sowie ihre An- und Zugehörigen über Beratungsstellen, z.B. Fachstellen für pflegende Angehörige und Pflegestützpunkte, an Informationen und Beratung – so die Theorie. In der Praxis haben allerdings rund 80% der pflegenden An- und Zugehörigen einen ungedeckten Beratungs- und Informationsbedarf. Denn die Hürde, eigenständig individuelle Informationen einzuholen, ist sehr hoch. Womöglich wissen viele nichts von den Beratungsangeboten; die breit gestreuten Informationen sind für sie schwer auffindbar. Besonders für neue Zielgruppen, wie die „Young Carers“ (Kinder und Jugendliche mit Sorgeverantwortung) und „Long Distance Care Givers“ (örtlich entfernte Pflegende), fehlt ein passender Zugang. Daher explorieren wir gemeinsam mit den Themenpatinnen aus dem StMGP in der Digitalschmiede die Frage: Wie können pflegende An- und Zugehörige niederschwellig und zielgruppenspezifisch Zugang zu Beratungs- und Informationsinhalten zum Thema Pflege bekommen und durch existierenden Angebote hindurchgeleitetet werden?
Anfragemanagement für Studierende und Studieninteressierte
StMWK, Hochschule für Politik München (HfP)
Wie kann ich mich einschreiben? Ich habe eine Anmeldefrist zur Prüfung verpasst – was nun? Welche meiner Kurse können anerkannt werden? Fragen über Fragen, mit denen die Verwaltungsmitarbeitenden der HfP tagtäglich beschäftigt sind. Zu viele wiederkehrende Routineanfragen überlasten die Mitarbeitenden enorm, sodass wertvolle Zeit für anspruchsvollere Aufgaben mit mehr Gestaltungsspielraum oder für die persönliche Beratung von Studierenden fehlt. In der Digitalschmiede nehmen wir daher die Frage unter die Lupe: Wie können wir Studierenden oder Studieninteressierten standardisierte Informationen niedrigschwellig zur Verfügung stellen und gleichzeitig eine hohe Servicequalität bieten?
Digitale Hilfe für Azubis bei der Wohnungssuche
StMB, Referat 31 – Wohnraumförderung
Die gute Nachricht: Seit Februar existiert ein vom StMB entworfenes Förderprogramm zur Förderung von Wohnraum für Auszubildende in Bayern. Demnach soll mehr Wohnraum für Azubis entstehen. Die schlechte Nachricht: Aktuell existiert kaum eine Übersicht mit verfügbarem Wohnraum für Azubis in Bayern. Anders als bei Studierenden, die Studienwerke als zentrale Anlaufstellen adressieren können, stehen Azubis hier vor größeren Herausforderungen. Die Wohnraumvermittlung zu erleichtern, kommt nicht nur den Azubis zugute, sie könnte auch Ausbildungsberufe attraktiver machen und langfristige Wohnraumförderung ermöglichen. In der Digitalschmiede gehen die Fellows mit dem StMB der Frage nach: Wie können wir geförderten und freien Wohnraum an Azubis in Bayern vermitteln und diese untereinander vernetzen?
Digitaler Workflow für die Inspektion von Arzneimittelherstellern
StMGP, Regierung von Oberbayern – Sachgebiet 53.2 Pharmazie
Die Herstellung von Arzneimitteln ist mit einem umfangreichen Regelwerk an Rechtsnormen, Leitlinien und pharmazeutischen Regulierungen streng reguliert. In Bayern ist die Regierung von Oberbayern und die Regierung von Oberfranken mit der regelmäßigen Prüfung der Arzneimittelherstellern durch stichprobenhafte Inspektionen betraut. Die Überprüfung ist dabei nicht nur auf den bayerischen Raum beschränkt, sondern Arzneimittelhersteller in China und Indien spielen ebenfalls eine Rolle. Digitalisierung hat hier das Potenzial, Prüfprozesse zu harmonisieren, Inspektionsberichte schneller zu erfassen und die Daten besser auswerten und darauf reagieren bzw. die Daten nutzen zu können. Die Fellows widmen sich in den kommenden drei Monaten daher der Frage: Wie können wir den Inspektionsprozess von Arzneimittelherstellern mit einer digitalen Lösung vereinfachen?
