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Dr. Karolina Engenhorst an einem Redepult
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Der 10. Zukunftskongress oder „Das Haus Digitale Verwaltung“

„Lasst es uns richten“  - ein vielversprechendes Motto zum 10. Zukunftskongress in München. Errichtet werden sollte im Rahmen des Kongresses das „Haus Digitale Verwaltung“.  Die dafür notwendigen „Gewerke“ trafen sich am 6. Februar, um sich über zukunftsrelevante Digitalsierungsthemen für die bayerische Verwaltung auszutauschen. Event-Review von Dr. Karolina Engenhorst.

Antonia Zierer im Gespräch auf dem Zukunftskongress 2024

Schon im Grußwort von Staatsminister Dr. Fabian Mehring und in der Keynote der IT-Referatsleiterin der Landeshauptstadt München Dr. Laura Sophie Dornheim werden alle notwendigen Gewerke gestreift – vom Prozessmanagement über KI und Cloud Competence bis hin zu politischen Weichenstellungen wie der „Geburt“ des OZG 2.0, rechtlichen und IT-Security Belangen – Themen, die später in den Fachforen vertieft werden.

Ich bin hier, um mich mit der Prozessmanagement-Community und den menschzentrierten Vertreterinnen und Vertretern auszutauschen und zu vernetzen. Das gelingt gleich in der Warteschlange zum Check-In, in der ich einen Kollegen aus dem Digitalministerium treffe und gemeinsame Vorhaben ausklügele, in denen menschzentriertes Prozessmanagement eine große Rolle spielen wird: Es geht um den Digitalcheck. Das heißt die Entwicklung eines Prozesses, der das Übersetzen oft sperriger Gesetzestexte in leicht verständliche, userzentrierte und Digitalisierungs-taugliche Sprache ermöglicht. Eine große Chance für einen großen Brocken für den Bau des Fundaments des „Hauses Digitale Verwaltung“.

Das Team UX und DPD von Dr. Karolina Engenhorst

Zwei Referenten im Fachforum Prozessmanagement vergleichen Prozessmanagement in der Wirtschaft mit dem in der Verwaltung. Diese Impulse nehme ich dankbar als Input für mein Team mit. Ein Team, das ganz frisch rekrutiert aus Menschen besteht, die vorwiegend aus der einen oder der anderen Welt kommen. 

Eine wichtige Erkenntnis: Eine reguläre Kommune muss um die 1.300 Prozesse betreuen. Ein regulärer Mittelständler im Gegenzug um die 300-400 Prozesse. Das erklärt einiges und erweitert den Horizont. Umso dringlicher und wichtiger erscheint nun die tägliche Mühsal des Prozessmanagements. Denn ohne Prozessmanagement keine Digitalisierung und ohne Digitalisierung keine bessere, reibungslosere Zusammenarbeit. Das wird beides oft erst nach sehr langer Zeit sichtbar und greifbar und erfordert einen langen Atem. 

Beatrix Unger leitet einen Workshop auf dem Zukunftskongress 2024

Erfreut und beruhigt nehme ich aus einem Impulsvortrag im Hauptforum mit, dass wir in der Verwaltung im Allgemeinen auf einem vierstufigen Modell nicht ganz am Anfang stehen. Wir sehen der Hürde der Überführung von projektbasiertem zu ganzheitlichem Prozessmanagement ins Auge, die nur wenige überhaupt nehmen.

Besonders optimistisch für das Errichten des Hauses Digitale Verwaltung stimmen mich die zahlreichen Beispiele z.B. der Landeshauptstadt München, die mit MUCGPT eine eigene LLM-Plattform geschaffen hat. Auch unser Projekt Fördermodernisierung, das wir für Digital- und Innenministerium umsetzen, ist ein wichtiger Baustein dafür. Den Gedanken eines Prozesskollegen, der meint, dass Rückenwind im Prozessmanagement entstehen wird, nehme ich mit. Rückenwind vom aussterbenden Arbeitsmarkt. Prozessoptimierung und -automatisierung werden demnach endlich unabdingbar und unumgänglich werden.

Positiv insipriert und mit vielen, neuen Impulsen mache ich mich auf den Heimweg und denke mir: „Ja, wie Frau Dr. Greger aus dem Digitalministerium sagt: „Ein Zimmer nach dem anderen, ein Stockwerk nach dem anderen.“ Wir übersehen oft, wie viel des Digitalen Hauses schon steht und vor allem, wie viele Menschen mit Herzblut und Engagement daran arbeiten.­

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